Wer nicht gerade mit einem bewundernswerten Talent gesegnet ist, sieht sich beim gewünschten Hobby des Zeichnens als Laie wieder. Wir geben Tipps: Zeichnen für Anfänger leicht gemacht!
Zeichnen für Anfänger: Welche Zeichnungen sind möglich?
Schon als Kind haben Sie gern mit dem Bleistift gezeichnet? Das ist gut, denn eine Bleistiftzeichnung ist ideal, um das Zeichnen und die richtige Zeichentechnik zu lernen. Schraffieren, Verwischen und perspektivisches Zeichnen sind damit leicht möglich. Später dann können Sie Buntstifte und Kohle verwenden, um neue Zeichnungen entstehen zu lassen.
Leicht wird das Zeichnen mit „Malen“ betitelt, dabei sind Zeichnen und Malen zwei völlig verschiedene Dinge! Bei der Malerei wird meist mit Skizzen begonnen, das heißt, hierbei starten Sie mit einer Vorzeichnung. Es geht um Farbe und Intensität, weniger um die einzelnen Linien und das Zusammenspiel verschiedener Techniken, wie es beim Zeichnen der Fall ist. Zeichnungen lassen sich von Personen und von Gegenständen, von Tieren und Landschaften anfertigen. Sie können alles zeichnen, was Ihnen gefällt!
Wichtig ist aber, dass Sie das nötige Zubehör im Büromittelshop oder im Bastelladen erwerben. Tipp: Setzen Sie hier auf besonders hochwertige Ausstattung, denn das Zeichnen mit minderwertigen Zeichengeräten macht einfach keinen Spaß.
Es gehört zu den Grundlagen beim Zeichnen für Anfänger, dass Sie auf die richtige Grundausstattung setzen. Dazu gehören die folgenden Materialien:
- Bleistifte in verschiedenen Härtegraden (mindestens H2, HB und B2)
- Zeichenpapier (DIN A4 oder besser DIN A3)
- Anspitzer
- Radiergummi
- Lineal
Wichtig ist, dass das Zeichenpapier eine gute Stärke aufweist. Es sollte mit 120 g/m³ angegeben werden, denn damit ist die Gefahr geringer, dass das Papier reißt, wenn Sie einmal etwas wegradieren wollen. Tipp: Verwenden Sie nach dem Anspitzen des Bleistifts feines Sandpapier. Dieses raut die Spitze auf und lässt den Stift weicher über das Papier gleiten.
Zeichnen für Anfänger: Erste Zeichenübungen weisen den Weg
Sämtlich Tipps zum Zeichnen für Anfänger beinhalten Zeichenübungen. Sie gehören zu den Grundlagen, mit denen sich auch erfahrene Zeichner noch befassen. Sie lernen dabei das Papier und den Bleistift kennen und schulen das Auge durch intensive Beobachtungen. Schließlich wollen Sie nicht nur einfach etwas abzeichnen, sondern mit Strichen, Schraffierungen und gezieltem Verwischen dafür sorgen, dass eine möglichst realistische Zeichnung auf das Papier kommt.
Zuerst sollten Sie daher lockere Linien und Schnörkel malen, Kreise, Vierecke und andere Formen. Sie trainieren damit ganz nebenbei die Zeichenbewegung und lernen die Stärken der Bleistifte richtig einzuschätzen. Tipp: Verwenden Sie ein Blatt zum Unterlegen, so verwischen Sie das bereits Gezeichnete nicht mit der Hand. Malen Sie Kreise und Vierecke, die alle verschieden groß und dick sind.
Zeichnen Sie aus dem Handgelenk heraus, bleiben sie dabei locker! Sie lernen erst, Linien zu zeichnen, die später einmal zu einer wundervollen Portraitzeichnung werden könnten. Nutzen Sie jede Übung, die Ihnen einfällt und schauen Sie sich Tricks von den Profis ab.
Zeichnen für Anfänger: Highlights setzen
Jeder Zeichnende träumt von den perfekten Zeichenideen, die sich kinderleicht umsetzen lassen und zu einem wundervollen Ergebnis werden. Doch leider stimmen das Bild im Kopf und das Bild auf dem Papier meist nicht überein. Das ist auch nicht schlimm, denn wenn es um das Zeichnen für Anfänger geht, ist es klar, dass hier noch einige Defizite vorhanden sind. Schulen Sie zuerst durch genaues Beobachten Ihre Auffassungsgabe und wählen Sie ein Motiv, das nicht zu schwer abzuzeichnen ist.
Platzieren Sie zum Beispiel eine Birne unter einer Lichtquelle, sodass die Konturen der Frucht auf Ihr Papier fallen. Dann versuchen Sie, diese mithilfe Ihrer Skizzen so realistisch wie möglich abzubilden.
Gehen Sie dafür wie folgt vor:
- Zeichnen Sie die Umrisse auf den Zeichenblock.
- Beginnen Sie mit dem Stängel und leiten Sie zu den runderen Formen über.
- Betrachten Sie die Frucht genau und blicken Sie danach nicht mehr hin.
- Legen Sie fest, wo das Licht auf die Oberfläche der Birne auftrifft.
- Umranden Sie helle Stellen und lassen Sie diese danach frei.
- Durch Schraffuren erreichen Sie Schattierungen, die für Plastizität sorgen.
Wie Sie die Zeichenideen aufs Papier bringen, gehört zum Grundwissen. Was Sie allerdings nicht theoretisch lernen können, sind die verschiedenen Techniken. Außerdem muss jeder Zeichner seinen ganz individuellen, unverwechselbaren Stil finden, der sich später in jeder Zeichnung zeigt und der ihn einzigartig werden lässt. Sie lernen ihn durch bloßes Abzeichnen kennen und sollten Ihren Stil später vertiefen.
Zeichnen für Anfänger: Verschiedene Arten der Schraffur
Leichter gesagt als getan: Sie sollen bestimmte Bereiche der Zeichnung schraffieren. Das ist nicht eben einfach, zumal es verschiedene Varianten der Schraffierungen gibt. Dabei ist es wichtig, diese zu kennen, denn eine Schraffur bietet viele neue Gestaltungsmöglichkeiten. Sie definiert sich durch die vielen kleinen Linien, die dicht oder weniger dicht nebeneinanderliegen, gerade oder krumm sein können. Die Linien können sich sogar kreuzen.
Der Effekt ist beim Betrachten des Bildes sichtbar, wobei er umso großer ist, je weiter Sie vom Bild entfernt sind. Stellen Sie sich drei bis vier Meter entfernt von der Zeichnung auf und lassen Sie diese auf sich wirken. Sie präsentiert sich ganz anders, als wenn Sie sie in Zeichenabstand betrachten.
Der Grund: Die Schraffuren bilden eine einheitliche Fläche und eignen sich daher besonders gut, um perspektivisch zu zeichnen.
- Einfache Schraffur:
Dafür ziehen Sie verschiedene parallele Striche, die alle in eine Richtung führen und bei denen der Stift immer wieder abgesetzt wird. Sie können das Blatt beim Zeichnen drehen, so zeichnet es sich leichter von links unten nach rechts oben. Wichtig ist, dass der Abstand zwischen den Linien annähernd gleich bleibt, denn je weiter die Linien auseinanderliegen, desto heller wird die freie Fläche und desto weniger tief erscheint dieser Bereich. - Kreuzschraffur:
Diese verstärkt die Schattenwirkung und wird möglich, indem viele Linien dicht nebeneinandergesetzt werden. Die weiteren Linien kreuzen die zuerst gesetzten und können auch in Kurvenform übereinander verlaufen.
Zeichnen Sie das, was Sie sehen
Es ist ein typischer Anfängerfehler, aus dem Kopf zu zeichnen. Haus und Baum wirken damit immer irgendwie abstrakt und es wird auf den ersten Blick deutlich, dass der Zeichner diese nie in der Realität so gesehen haben kann. Sie wirken eher, als wären sie einem Comic entsprungen. Wer ein kostenloses Online-Tutorial zum Lernen nutzt, wird das als eine der ersten Lektionen lernen. Es geht darum, dass jeder zwar eine Vorstellung von einer guten Zeichnung im Kopf haben darf, dass er sich aber nur unter Druck setzt, wenn er versucht, dieser Zeichnung gerecht zu werden.
Lernen Sie, innere Bilder anfangs auszublenden und nur das zu zeichnen, was Sie wirklich (und nicht vor dem inneren Auge) sehen. Das Zeichnen für Anfänger beinhaltet daher auch immer verschiedene Übungen, die sich mit dieser Aufgabe befassen. Sie können jede Zeichentechnik ausprobieren, indem Sie einen Gegenstand zeichnen, den Sie wirklich sehen. Das hat den Vorteil, dass sich die einzelnen Techniken nun sogar vergleichen lassen.
Zeichnen für Anfänger: Nicht zu viele Details zeichnen
Viele Anfänger kennen das Problem: Sie verlieren sich in Details. Sie sind von der Portraitzeichnung noch weit entfernt und möchten schon, dass die Zeichnung aus der Übung perfekt wird. Halten Sie sich nicht mit Kleinigkeiten auf, sondern erfassen Sie die geometrischen Formen eines Motivs. Skizzieren Sie diese und sparen Sie sich Details, die Sie auch später noch hinzufügen können. Malen Sie Menschen eher abstrakt und orientieren Sie sich nicht am echten Menschen, sondern an einer Gliederpuppe.
Wichtiger sind anfangs die korrekten Proportionen, denn nur sie lassen eine Zeichnung am Ende auch realistisch wirken.
Das Zeichnen für Anfänger kennt noch einen wichtigen Tipp: Vergleichen Sie sich bloß nicht mit anderen Zeichnern! Meist kommt dabei nur heraus, dass die eigene Zeichnung nicht schön oder anspruchsvoll genug ist. Doch wer kann schon zeichnen wie ein Profi, vor allem, wenn die eigene Zeichnerkarriere gerade erst begonnen hat? Außerdem gibt es keinen Grund, einen anderen Zeichner zu kopieren, denn die eigenen Künste sind ganz andere und weisen einen anderen Stil auf. Apropos Stil: Genau diesen sollten Sie entwickeln und somit alles dafür tun, Ihren eigenen Weg zu gehen.
Lassen Sie sich vom Können anderer Zeichner nicht einschüchtern, sondern anspornen. Suchen Sie sich Vorbilder, kopieren Sie diese aber nicht. Lassen Sie sich Zeit dabei, den eigenen Stil zu finden und auszubauen und nutzen Sie jede Gelegenheit, um sich Inspirationen zu holen. Wer sich künstlerisch ausprobieren will, kann das bei Zeichenkursen und Wettbewerben ebenso wie im stillen Kämmerlein zu Hause tun. Doch auch dann gilt, dass Sie zwar an einem Wettbewerb teilnehmen können, sich aber nicht vergleichen sollten.
Zeichnen für Anfänger: Realistische Zeichnungen erstellen
Wenn Sie Ihre Zeichnungen möglichst realistisch wirken lassen wollen, brauchen Sie die richtige Schattierung. Diesbezügliches Grundwissen in den Tipps für Anfänger finden Sie in vielen Tutorials und Anleitungen, können sich aber auch bei Malern und Zeichnern in Ihrer Nähe in Kurse einschreiben und die Techniken dort erlernen.
Grundsätzlich müssen Sie aber bei jeder Zeichnung festlegen, von wo das Licht kommt. Gibt es Stellen, die besonders hell gezeichnet werden sollen oder welche, an denen alles nur dunkel ist? Achten Sie darauf, dass Ihr Motiv plastisch wirkt und gönnen Sie dem Zeichnen von Perspektiven und Schatten die nötige Aufmerksamkeit.
Tipp: Wenn sich die Lichtquelle hinter Ihrem Objekt befinden soll, muss der Schatten nach vorn fallen.
Ist die Lichtquelle links vom Objekt, fällt der Schatten nach rechts und umgekehrt. Schattierungen dürfen nicht einheitlich sein und dürfen sich auch nicht generell zum Boden hin verstärken, wie das oft bei gezeichneten runden Formen und Bällen zu sehen ist. Die Schattierung hat in der Regel einen Schwerpunkt, der am Beginn des unteren Drittels des Objekts liegt. Danach werden Schatten wieder heller, damit das Objekt plastisch wirken kann.
Nutzen Sie zum Darstellen der Schatten am besten einen sehr weichen Bleistift, denn mit einem harten Stift bekommen Sie keine dichten Schatten und Schraffuren hin. Hier würden immer nur einzelne Linien sichtbar bleiben, es entstünde keine ganze und weiche Fläche.
Schauen Sie sich das Objekt immer wieder an und bemühen Sie sich um weiche Übergänge. Dies ist mit der Wischtechnik möglich, die Sie ebenfalls verschieden intensiv anwenden sollten. Nutzen Sie dafür die Finger oder spezielle Papierwischer, die dem Bleistift sehr ähnlich sind. Auch ein Wattestäbchen kann dafür eingesetzt werden. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen am besten gefällt, womit Sie gern arbeiten und welche Technik zum gewünschten Ergebnis führt.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Mladen Mitrinovic -#01: sc0rpi0nce -#02: art of line -#03: Syda Productions -#04: Pressmaster