Die Hawaii-Palme, deren botanischer Name Brighamia insignis lautet, ist eigentlich gar keine Palme: Die anmutige Zimmerpflanze gehört zur Familie der Glockenblumengewächse und ist mit den Palmengewächsen nicht verwandt.
Mit der richtigen Pflege verschönert die weißblühende Pflanze auch Ihr Fensterbrett.
Die Hawaii-Palme in der freien Natur
Der natürliche Ursprungsort der Hawaii-Palme sind, wie der Name der Pflanze schon sagt, die hawaiianischen Inseln. Die Vulkan- oder Hawaiipalme ist in der freien Natur allerdings vom Aussterben bedroht. Das liegt daran, dass die Pflanze in ihrer natürlichen Umgebung auf den hawaiianischen Inseln nur von einer bestimmten Sorte Nachfalter bestäubt werden kann. Die Falter verfügen über einen besonders langen Rüssel, der die 13 Zentimeter lange Distanz bis ins Innere der Blüten überwinden kann. Durch den drastischen Rückgang der Falter stagnierte auch die Fortpflanzung der Brighamia insignis mit dem Ergebnis, dass die Pflanzen heute vor Ort von menschlicher Hand bestäubt werden.
In ihrer Heimat erreicht die Vulkanpalme eine maximale Höhe von bis zu fünf Metern, in der Regel werden die Pflanzen jedoch nur einen bis drei Meter hoch. Im Oktober blühen die Pflanzen dann weiß bis hellgelb. Das Besondere daran ist, dass sich die Blüten nur in der Nacht öffnen.
Die optimalen Standortbedingungen für die Brighamia insignis
Die Hawaii-Palme ist in unseren Gefilden als Zimmerpflanze beliebt. Dabei sollte jedoch auf die richtige Pflege und die passenden Standortbedingungen geachtet werden. Die Pflanze ist von ihrer natürlichen Umgebung warme Temperaturen gewohnt, weshalb sie sich bei Zimmertemperatur sehr wohl fühlt. Zu beachten ist, dass der Zyklus der Hawaii-Palme anders ist, als der herkömmlicher Zimmerpflanzen: Die Vulkanpalme braucht es im Winter besonders hell, kann jedoch kälter stehen als im Sommer. Bei etwa 16 bis 18 Grad gedeiht die anmutige Zimmerpflanze besonders prächtig. Standorte, an denen Temperaturen unter 10 Grad herrschen, sollten vermieden werden.
Im Sommer kann die Brighamia insignis auch auf den Balkon oder in den Garten ausgelagert werden. Dabei sollte sie jedoch im Schatten oder Halbschatten positioniert werden – direkte Sonnenstrahlung bekommt der Hawaii-Palme auf keinen Fall. Da das Klima auf Hawaii vornehmlich tropisch ist, wachsen die Pflanze und vor allem ihre Blätter bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders gut und üppig. Das gilt auch für die Räume, in denen die Zimmerpflanze steht: Eine höhere Luftfeuchtigkeit bringt die Hawaii-Palme zum Strahlen.
Da es sich bei der Hawaii-Palme um eine Zimmerpflanze handelt, ist es nicht nötig, die Pflanze auf eine spezielle Art zu überwintern. Achten Sie lediglich darauf, dass die Vulkanpalme hell und nicht zu kalt steht.
Die richtige Pflege der Hawaii-Palme
Die Vulkanpalme mag keine Staunässe. Aus diesem Grund sollten Sie die Pflanze nicht übermäßig gießen und zudem darauf achten, dass sich im Blumentopf eine Drainageschicht befindet, die Staunässe vermeidet. Da die Vulkanpalme in freier Natur des Öfteren Trockenperioden ausgesetzt ist, ist die Pflanze hinsichtlich Wasser sehr genügsam: Die Brighamia insignis kann in ihrem Stamm Wasser speichern und somit Durststrecken von bis zu sechs Wochen gut überstehen. Achten Sie aus diesem Grund darauf, dass sich nach dem Gießen kein überschüssiges Wasser im Untersetzer des Pflanzgefäßes befindet. Ferner sollten Sie im Juni und Juli besonders selten zur Gießkanne greifen. In der Wachstumsphase der Vulkanpalme, die im Herbst stattfindet, sollte die Pflanze einmal pro Woche gegossen werden. Ist der Boden bereits gut durchgetrocknet, verträgt die Hawaii-Palme eine erneute Versorgung mit Wasser.
Auch der richtige Boden ist für die Brighamia insignis von großer Relevanz: In der freien Natur wächst die Pflanze an steilen Berghängen mit steinigen Böden, die äußerst wasserdurchlässig sind. Besonders gut wächst die Zimmerpflanze in einem Topf, der mit speziellem Substrat befüllt ist, welches Staunässe auf jeden Fall vermeidet. Wird das Pflanzgefäß mit herkömmlicher Pflanzerde gefüllt, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Erde über einen erheblichen Anteil von Sand, Lavagranulat oder Blähton verfügt. Diese Böden sind wasserdurchlässig und vermeiden so, dass die Wurzel der Pflanze anfängt zu schimmeln.
Damit die Zimmerpflanze in der Blütezeit besonders prächtig aussieht, empfiehlt es sich, die Hawaii-Palme zu düngen. Aber auch hier gilt: Sparsam sein! Die Brighamia insignis kann im Sommer ein- bis zweimal in acht Wochen gedüngt werden. Besonders geeignet ist Kakteendünger in niedriger Dosierung, da dieser nicht zu reichhaltig für die genügsame Vulkanpalme ist. In der Ruhephase der Pflanze im Frühling und Sommer sollten Sie auf das Düngen vollständig verzichten.
Das Umtopfen der Hawaii-Palme
Wenn die Vulkanpalme genügend Platz hat, wächst sie richtig gut. Es ist ratsam, die Zimmerpflanze alle zwei bis drei Jahre im Frühling in ein neues Pflanzgefäß zu setzen. Achten Sie beim Umtopfen der Zimmerpflanze darauf, die Schichten im Topf bzw. Kübel so anzuordnen, dass keine Staunässe entstehen kann: Die unterste Schicht im Pflanzgefäß sollte demnach eine Drainageschicht, beispielsweise aus feinem Kies, darstellen. Darüber wird die Hawaii-Palme in ein spezielles Substrat für Kakteen gesetzt. Dieses ist gröber als herkömmliche Blumenerde und darüber hinaus wasserdurchlässig. Nachdem die Zimmerpflanze in den neuen Topf gesetzt wurde, sollte sie gut angedrückt und angegossen werden.
Video: Umtopfen der Hawaii-Palme (Brighamia insignis)
Das Nachwuchsproblem: Vermehrung der Hawaii-Palme
Erst wenn die Blüten der Vulkanpalme erfolgreich bestäubt wurden, können die Samen der Pflanze in einer Kapsel an der Zimmerpflanze reifen. Für die Bestäubung der Brighamia insignis ist jedoch eine weitere Hawaii-Palme und etwas Fingerspitzengefühl nötig. Da sich der Stempel der Zimmerpflanze am unteren Ende der rund 13 Zentimeter langen Blüte befindet, erfordert die Bestäubung per Hand einen langen Pinsel. Mit ihm können die Pollen der einen Pflanze auf den Stempel der anderen Palme befördert werden.
Ob die manuelle Bestäubung erfolgreich verlaufen ist, zeigt sich erst, wenn die Pflanzen nach wenigen Wochen millimetergroße Samen bilden.
Diese Samen können dann auf dem Kakteensubstrat ausgesät werden – ob sich jedoch kleine Keimlinge bilden, ist auch mit ein wenig Glück verbunden. Nicht immer funktioniert es, die Hawaii-Palmen-Sprösslinge selbst zu ziehen. Damit die Chancen jedoch relativ hoch stehen, dass die Samen auskeimen, sollte das Substrat gut angefeuchtet werden. Das kann beispielsweise mit einer Sprühflasche passieren. An einem hellen und kühlen Ort keimen die Samen der Brighamia insignis besonders gut. Wem die eigene Aufzucht zu aufwendig ist, der hat ferner die Option, im Fachhandel junge Pflanzen der Vulkanpalme zu erwerben.
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