Verunreinigtes Garam Masala Edeka und andere nehmen es zurück

Sie wollen spontan ein leckeres indisches Gericht kochen und haben kein Garam Masala im Hause und es lässt sich in keinem Supermarktregal mehr finden.

Garam Masala ist in keinem Supermarkt erhältlich

Wer von der fernöstlichen Küche begeistert ist, wird sicherlich auch Garam Masala gerne nutzen. Diese pikante Gewürzmischung aus Indien ist schon etwas ganz Besonderes und verleiht vielen Speisen eine einzigartige Note. Deshalb ist sie auch bei vielen Feinschmeckern so begehrt. Allerdings gibt es einen Vorfall, der zu denken gibt.

In dieser indischen Gewürzmischung wurden Substanzen entdeckt, die schon seit mehr als 40 Jahren in Deutschland nicht mehr zugelassen sind. Doch für das kontaminierte Garam Masala Edeka oder andere Handelsketten allein verantwortlich zu machen, wäre etwas kurz gedacht. Die Gründe dafür liegen woanders. Doch alles der Reihe nach.

Welche Substanz befindet sich im Garam Masala?

Es handelt sich um die Substanz 2-Chlorethanol. Diese Substanz ist ein Derivat, das aus Ethanol gewonnen wird. Fachleute behaupten, dass es sich bei diesem Mittel um die giftigste organische Halogenverbindung handelt. Da stellt sich die Frage, wie solch eine giftige Substanz überhaupt in eine Gewürzmischung gelangen kann. Die Antwort ist jedoch recht simpel. Die Gewürze für das Garam Masala wachsen in Indien und umliegenden Staaten.

Aus diesem Grund ist immer ein langer Seetransport erforderlich. Damit die Gewürze diese lange Reise schadlos überstehen, müssen sie vor Keimen und Viren aller Art geschützt werden. Dazu eignet sich die Substanz 2-Chlorethanol besonders gut, weil sie sämtliche Schädlingskeime restlos vernichtet. Dieses hochwirksame Mittel ist seit dem Jahr 1981 in Deutschland verboten, weil es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.

Wie gelangt die Substanz an die Gewürze?

In den Herkunftsländern ist es bekannt, dass 2-Chlorethanol in Deutschland unzulässig ist. Deshalb wird für sämtliche Gewürztransporte nach Deutschland ein anderes Desinfektionsmittel eingesetzt. Dieses ist jedoch etwas teurer. Da das 2-Chlorethanol in vielen Staaten noch erlaubt ist, wird es für Lebensmitteltransporte dorthin weiter eingesetzt, um Kosten zu sparen.

Deshalb kann es passieren, dass bei der Verladung auf Transportschiffen eine Verwechselung aufgetreten ist. Zudem können falsche Etikettierungen oder Verwechselungen der Frachtdokumente auch schon während des Transports zum Überseehafen passiert sein.

Die Hersteller der Gewürze verkaufen es zumeist an Großhändler und diese wieder an Exporteure. Hierzulande angekommen, wird das Garam Masala Edeka und anderen Handelsketten auch nicht direkt zugestellt. Der Importeur, genauer gesagt die Gewürze Markranstädt GmbH vermutet, dass aufgrund der zahlreichen Zwischenhändler an einer Stelle ein Versehen aufgetreten ist. Eine absichtliche Falschbehandlung wird ausgeschlossen, weil diese drastische Konsequenzen für die Produzenten und Händler hätte.

Warum wird solch ein Problem zu spät entdeckt?

Verbraucher fragen sich, warum ein derart gravierendes Problem erst viel zu spät aufgedeckt wird. Sofern es bekannt ist, dass in den Herkunftsländern immer noch giftige Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen, wären sicherlich verstärkte Kontrollen bei der Einfuhr besonders wichtig.

Es kann doch nicht sein, dass sich nur durch einen Zufall herausstellt, dass gesundheitsschädliche Lebensmittel in den Supermärkten erhältlich sind. Obwohl in diesem Zusammenhang Edeka in der Kritik steht, kann für das bedenkliche Garam Masala Edeka nicht die Schuld in die Schuhe geschoben werden. Deshalb hat der Importeur sofort eine Rückrufaktion gestartet. Zur Rückgabe der Gewürzmischung soll auch kein Kassenbon verlangt werden.