Lavendel im Garten richtig pflegen und schneiden

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Ein Stück Provence im heimischen Garten? Mit Lavendel geht das! Die blau bis violett blühende Pflanze aus dem Mittelmeerraum wächst und gedeiht ebenfalls in unseren Gefilden mit der richtigen Pflege prächtig. Genießen Sie zur Blütezeit der Arzneipflanze im Juli den wohltuenden Duft des Lavendels auch in Ihrem Garten!

Der richtige Standort für Lavendel

Der Lavendel mag am liebsten einen sonnigen und warmen Standort. Besonders gut eignen sich für die Lavendelpflanzen nährstoffarme Böden, die steinig oder felsig sind und wasserdurchlässig sind, sodass keine Staunässe entsteht. Fette Böden eignen sich für die Lippenblütler auf keinen Fall. Während der Schopflavendel (Lavandula Stoechas) sandige und saure Böden besonders schätzt, bevorzugen der Echte Lavendel (Angustifolia) und der Speiklavendel (Latifolia) kalkhaltige Böden.

Achten Sie außerdem darauf, den Lavendel direkt nach dem Kauf aus dem mitgelieferten Topf zu entfernen und an einem anderen Ort zu pflanzen. Außerhalb des engen Topfes können sich die Wurzeln des Lippenblütlers besonders gut ausbreiten.

Wer sich für Lavendel im Garten entscheidet, hat zwei Möglichkeiten, die Pflanze zu kultivieren. Im Handel sind bereits vorgezogene Pflanzen erhältlich. Es gibt aber auch die Option, die Pflanzen selbst zu ziehen. Dazu werden im Frühjahr Stecklinge, also kleine Zweige des Lavendelstocks, in die Erde gesteckt. Bei optimalen Bedingungen bekommt der Zweig Triebe und innerhalb von ein bis zwei Jahren entwickelt sich ein Lavendelstock.

Ob gekaufte oder selbst gezogene Lavendelpflanze: Wenn Boden und Wärme passen, ist die wohlduftende Arzneipflanze relativ flexibel. Er kann am Beet als Randbepflanzung, im Blumenkübel oder als kleine Hecke im Garten oder im Steingarten stehen.

Lavendel macht sich auch in einem Garten speziell für Kräuter besonders gut. Die blau oder lila blühende Pflanze ist ein Blickfang in jeder Ecke des eigenen Gartens – einer abwechslungsreichen Gartengestaltung steht also nichts mehr im Wege!

Lavendel im Winter: Die Frosthärte der Pflanzen

Die Heimat des Lavendelstrauchs liegt in der Mittelmeerregion. Aus diesem Grund mag es die Pflanze relativ warm und sonnig. Ob der Lavendel einen Winter und die dementsprechenden Temperaturen unserer Gefilde aushält, hängt ein wenig von der jeweiligen Sorte ab. Besonders gut mit kälteren Temperaturen kommt der Echte Lavendel (Lavandula Angustifolia) klar.
Er wuchs ursprünglich in bergigen Höhen, weshalb er kalte Temperaturen vergleichsweise gut verträgt und winter- bzw. sogar frostfest ist. Der Speiklavendel (Latifolia) ist hinsichtlich der Temperaturen empfindlicher als der Echte Lavendel. Die Lavendelsorte Lavandin (Lavandula Intermedia) verträgt kaltes Klima ebenso wenig wie der Schopflavendel. Grundsätzlich gilt: Machen Sie sich bei der Anschaffung Ihrer Lavendelpflanze kundig, ob die jeweilige Sorte winterfest ist.

Es empfiehlt sich außerdem, den Lippenblütler in der Nähe des Hauses oder einer warmen Wand zu pflanzen. Auf diese Weise ist der Lavendel den kalten Temperaturen nicht vollkommen ausgeliefert. Pflanzen, die in Blumentöpfen oder –kübeln wachsen, können während der kalten Jahreszeit auch im Wintergarten, im Haus oder in einem Gewächshaus überwintert werden.

Lavendel richtig pflegen und zurück schneiden

Damit der Lavendel nach dem Überwintern wieder genauso schön blüht wie im Vorjahr, ist es essentiell, dass er im Herbst kräftig zurück geschnitten wird. Die Pflanze sollte eingekürzt werden, damit sie kompakt bleibt und keine kahlen Stellen bekommt. Der Rückschnitt des Lavendels gestaltet sich relativ einfach: Verholzte Äste können ohne Sorge abgeschnitten werden, denn diese können keine neuen Triebe bilden.

Nach der Blüte im Herbst können alle Triebe um etwa ein Drittel zurück geschnitten werden. Als hilfreiches Werkzeug hat sich dabei eine Gartenschere bewährt. Achten Sie beim Rückschnitt darauf, nur die verwelkten Blütenstände zu kürzen, jedoch die Zweige mit Blättern nicht zu extrem zurück zu schneiden. Auch im Frühling verträgt der Lippenblütler einen weiteren Rückschnitt um etwa zwei Drittel. Dieser Schnitt sollte erst nach den Eisheiligen bzw. dann erfolgen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, der der Pflanze Schaden zufügen könnte.

Beim Frühjahrsschnitt sollten nur wenige letztjährige Triebe behalten werden, damit der Lavendelstock insgesamt wieder gut austreiben kann.

Gießen Sie die Lavendelpflanzen nur, wenn der Boden bereits sichtbar trocken ist. Die Arzneipflanze aus dem Mittelmeerraum verträgt keine Staunässe und ist trockene Erde gewohnt. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, den Lavendel nicht zu überdüngen. Da die Pflanze mit den blau-violetten Blüten keine nährstoffreichen Böden mag, sollte das Düngen auf jeden Fall in Grenzen gehalten werden.

Gartengestaltung: Lavendel und andere Pflanzen

Oftmals wird empfohlen, den Lavendel zusammen mit Rosen in einem Beet zu pflanzen. Der für uns wohlriechende Duft der Arzneipflanze soll vor allem den Blattläusen auf den Rosen den Kampf ansagen. Daneben ist das Zusammenspiel von blau und rot eine gelungene Farbkombination, die das Beet noch schöner macht.

Doch Vorsicht bei der Nachbarschaft von Lavendel und Rosen: Während die Rose fette und nährstoffreiche Böden bevorzugt, mag der Lavendel nährstoffarme Böden. Zudem liebt es die Rose feucht, wohingegen der Lavendel die trockene Erde präferiert.

Hinsichtlich ihrer Anforderungen an den Standort vertragen sich die Rose und der Lippenblütler demnach kaum. Sollen sie aber dennoch gemeinsam ein Beet zieren, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Lavendel weder zu viel Dünger, noch zu viel Feuchtigkeit durch das Gießen abbekommt.

Wer Lavendel im Garten hat, der profitiert nicht nur während seiner Blütezeit von einem wohlduftenden Geruch im Garten und einer Belohnung für das Auge. Lavendel ist eine altbewährte Arzneipflanze, deren beruhigende Wirkung bereits seit Jahrhunderten angewandt wird.

Besonders die Blüten der Lavendelpflanzen haben eine beruhigende Wirkung, die sich vor allem bei Nervosität, Unruhe und Schlafstörungen bewährt hat. Um selbst einen beruhigenden Lavendelblütentee herzustellen, sollten die Blüten des Lavendels im Sommer abgeschnitten und getrocknet werden. Ein Aufguss der getrockneten Blüten ergibt einen einzigartigen selfmade Lavendelblütentee.

Auch im Badewasser sorgt ein Lavendelaufguss für eine wohltuende Auszeit von der Hektik des Alltags.

Die getrockneten Blüten können außerdem in einem Stoffsäckchen eingenäht werden und im Kleiderschrank angebracht werden. Dort verbreiten die Blüten der Arzneipflanze nicht nur einen angenehmen Geruch, sondern vertreiben dort auch Motten. Der markante Duft und das ätherische Öl der Lavendelblüten verjagen die Schädlinge, die so gerne Löcher in die Kleidung fressen.


Bildnachweis:© Titelbild:Fotolia-polinaloves

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