Die verschiedenen Bezeichnungen von Karneval, Fasching und Fastnacht erklärt

0

Karneval, Fasching und Fastnacht sind unterschiedliche Bezeichnungen für die ausgelassene Zeit vor der Fastenzeit. Die Vielfalt der Begriffe resultiert aus regionalen und kulturellen Unterschieden in Deutschland und Österreich. Je nach Region werden verschiedene Traditionen, Bräuche und Rituale gepflegt, die den Charakter der jeweiligen Feierlichkeiten prägen.

Beginn und Ende des Karnevals: Tradition und regionale Unterschiede

Die Karnevalszeit, die am 11. November um 11.11 Uhr beginnt und am Aschermittwoch endet, hat eine lange Tradition. Besonders im schwäbisch-alemannischen Raum wird der Start der Fastnachtszeit bereits am Dreikönigstag am 6. Januar gefeiert. In dieser Zeit finden zahlreiche Veranstaltungen und Umzüge statt, bei denen die Menschen in bunten Kostümen ausgelassen feiern.

Die Zeit des ausgelassenen Karnevals, auch bekannt als Fastnachts- oder Faschingswoche, erreicht ihren Höhepunkt am Rosenmontag, nachdem sie mit der traditionellen Weiberfastnacht begonnen hat.

Geografische Gründe: Karneval im Rheinland, Fasching in Bayern

Die verschiedenen Bezeichnungen für die fünfte Jahreszeit, wie Karneval, Fasching und Fastnacht, unterscheiden sich hauptsächlich aufgrund geografischer Unterschiede. Im Rheinland und weiten Teilen Norddeutschlands ist Karneval die vorherrschende Bezeichnung, während in Teilen Bayerns, Sachsens, Schleswig-Holsteins, Mecklenburg-Vorpommerns und Österreichs von Fasching gesprochen wird. Diese regionalen Unterschiede spiegeln die unterschiedlichen Traditionen und Bräuche wider, die mit dieser ausgelassenen Zeit einhergehen.

Die Fastnacht wird vor allem im Südwesten Deutschlands, wie zum Beispiel in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland, gefeiert. Es handelt sich um eine ausgelassene Zeit, in der verschiedene Bräuche und Traditionen gepflegt werden. Je nach Region und Mundart werden auch Begriffe wie Fasnacht, Fasnet, Fassenacht und andere Abwandlungen verwendet. Die Fastnacht ist ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Identität dieser Regionen und bringt Menschen jeden Alters zusammen, um gemeinsam zu feiern und Spaß zu haben.

Vielfältige Bezeichnungen für Teilnehmer der Karnevalsumzüge

Neben den zahlreichen Bezeichnungen für die Karnevalszeit existieren auch verschiedene Bezeichnungen für die Menschen, die an den Umzügen teilnehmen.

In den Karnevalshochburgen des Rheinlands, wie Köln und Düsseldorf, findet man die Jeckinnen und Jecken, die in kunterbunten Kostümen und mit viel guter Laune durch die Straßen ziehen. In anderen Regionen, wie beispielsweise Bayern oder Sachsen, spricht man hingegen von Närrinnen und Narren. Unabhängig von der Bezeichnung steht die Narrenzeit als Synonym für die fröhliche Karnevalssaison, in der ausgelassen gefeiert wird.

Narrenrufe sind ein wichtiger Bestandteil des Karnevals und dienen dazu, die ausgelassene Stimmung zu unterstützen. In Köln ist der Ruf „Alaaf“ besonders bekannt und bedeutet so viel wie „Köln über alles“. In anderen Regionen wie Düsseldorf, Koblenz oder Mainz hingegen wird der Ruf „Helau“ verwendet. Es gibt jedoch noch viele weitere Rufe, wie zum Beispiel „Narri-Narro“ in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht oder „Alleh hopp“ im Saarland.

Ursprünge von Karneval, Fasching und Fastnacht: Die Verbindung zur Fastenzeit

Die verschiedenen Bezeichnungen für die närrische Zeit, wie Karneval, Fasching und Fastnacht, haben alle ihren Ursprung in der christlichen Fastenzeit. Der Begriff „Karneval“ stammt wahrscheinlich von den lateinischen Wörtern „carne“ (Fleisch) und „levare“ (wegnehmen) ab, was auf das Fasten und den Verzicht auf Fleisch hinweist. Ähnlich verhält es sich mit den Begriffen Fasching und Fastnacht, die ebenfalls auf das Fasten und den Beginn der Fastenzeit verweisen.

Die Fastenzeit ist ein wichtiger Bestandteil der christlichen Tradition und beeinflusst das Leben vieler Menschen weltweit. In dieser Zeit werden Bräuche und Traditionen entwickelt, um die 40-tägige Fastenzeit zu feiern. Der Karneval und ähnliche Festlichkeiten dienen als Ausdruck dieser Bräuche und Traditionen. Sie bringen Menschen zusammen, um gemeinsam zu feiern und die Freude am Leben zu genießen. Der Karneval ist somit eine Möglichkeit, die Fastenzeit auf fröhliche und ausgelassene Weise zu begehen.

Der Karneval hat auch vorchristliche Wurzeln und ist eng mit dem Gleichheitsprinzip verbunden, das bereits in der Antike eine wichtige Rolle spielte. Frühlingsfeste dienten dazu, böse Wintergeister zu vertreiben, und diese Tradition setzte sich im Zusammenhang mit der Fastnacht fort.

Die schwäbisch-alemannische Variante der Fastnacht zeichnet sich durch ihren eher düsteren Charakter aus, der bis heute spürbar ist. Dies äußert sich in den Bräuchen und Traditionen, die während der Festlichkeiten praktiziert werden und eine gewisse Mystik und Geheimnis umgeben.

Große Besucherzahlen: Rosenmontagszug in Köln zieht Millionen Menschen an

Der Rosenmontagszug in Köln ist ein Höhepunkt der fünften Jahreszeit und zieht jährlich bis zu einer Million Besucherinnen und Besucher an.

In Aachen, Rottweil, Nürnberg, Köthen, Bremen, München und Berlin finden jedes Jahr beeindruckende Festumzüge statt, die tausende von Besucherinnen und Besuchern anziehen. Diese Städte haben ihre eigenen einzigartigen Karnevalstraditionen und bieten ein vielfältiges Programm mit bunten Kostümen, Musik und Tanz. Die Umzüge sind ein Highlight der Karnevalszeit und locken Menschen aus der ganzen Region und darüber hinaus an.

Keine gesetzlichen Feiertage: Karnevalsregionen setzen auf Freiheit

Obwohl Weiberfastnacht, Rosenmontag und Aschermittwoch keine gesetzlichen Feiertage in Deutschland sind, gibt es in vielen Karnevalsregionen die Tradition, dass Arbeitgeber ihren Angestellten an ausgewählten Karnevalstagen frei geben oder halbe Arbeitstage einführen. Diese Geste ermöglicht den Arbeitnehmern, an den karnevalistischen Aktivitäten teilzunehmen und ihre Kostüme und Traditionen zu feiern. Auch in einigen Bundesländern haben Schulkinder schulfrei, um den Karneval zu genießen.

Die Vielfalt von Karneval, Fasching und Fastnacht erleben

Die Feste des Karnevals, Faschings und der Fastnacht zeichnen sich durch ihre vielfältigen Bräuche und Traditionen aus. Ob im Rheinland als Jeckinnen und Jecken oder in anderen Regionen als Närrinnen und Narren – diese ausgelassene Zeit vereint Menschen aller Altersgruppen und sorgt für eine fröhliche Atmosphäre.

Die Freude am Feiern steht im Vordergrund, unabhängig davon, ob man den Narrenruf „Alaaf“, „Helau“ oder einen anderen verwendet. In dieser ausgelassenen Zeit des Karnevals können sich die Menschen in ihren Kostümen verwandeln und die Sorgen des Alltags hinter sich lassen. Es ist eine Zeit, in der Spaß und Frohsinn im Mittelpunkt stehen und man sich von der fröhlichen Stimmung mitreißen lassen kann.

Lassen Sie eine Antwort hier