Halsschmerzen sind unangenehm und können sich über mehrere Tage hinziehen. Wenn der erste Gedanke aufkommt und lautet: „Ich habe Halsschmerzen“, dann ist es Zeit zu handeln.
Viele Betroffene stellen sich dann die Frage, wann zum Arzt, oder machen sich auf die Suche nach einem guten Hausmittel.
Video: Wickel mit Zitrone
Halsschmerzen – wann zum Arzt?
Nicht jedes kleine Kratzen im Hals ist gleich ein Grund, direkt zum Arzt zu gehen. Dennoch sollten Halsschmerzen durchaus ernst genommen werden und es gibt einige Anzeichen die darauf hindeuten, dass es besser wäre, direkt den Arzt aufzusuchen und sich hier untersuchen zu lassen. Die nachfolgenden Anzeichen sind ein Grund, den Arzt zu kontaktieren. Sie können einzeln oder auch zusammen auftreten. Bereits ein Anzeichen ist ein Faktor dafür, dass eine Untersuchung durchgeführt werden sollte:
– Die Halsschmerzen dauern mehr als sieben Tage an
– Es treten Atembeschwerden oder sogar Atemnot auf
– Die Halsschmerzen betreffen in erster Linie eine Seite des Halses
– Die Halsschmerzen belasten stark die Stimme
– Die Lymphknoten fühlen sich geschwollen an
– Es tritt zusätzlich ein Hautausschlag auf
– Die Zunge verfärbt sich in der Farbe von Himbeeren
– Es tritt Fieber auf, das über 39 Grad Celsius liegt
– Die Körpertemperatur ist über eine längere Zeit erhöht
Treten die genannten Beschwerden nicht auf, dann kann es ausreichend, erst einmal zu testen, ob Hausmittel gegen die Halsschmerzen helfen oder die Schluckbeschwerden lindern können.
Halsschmerzen – was tun?
Was hilft eigentlich gegen Halsweh? Diese Frage hat sich wohl jeder schon einmal im Leben gestellt und es ist durchaus normal, dass die Suche nach Hausmitteln der erste Weg ist. Viele Menschen haben noch von ihren Eltern oder Großeltern den einen oder anderen Tipp im Kopf, der durchaus auch helfen kann und sich vielleicht schon häufiger bewährt hat.
1. Durch Gurgeln den Hals beruhigen
Gurgeln hat einen besonders positiven Effekt bei Halsschmerzen, denn es wirkt genau dort, wo sich der Schmerz befindet. Es gibt verschiedene Gurgellösungen, die sich auch relativ schnell und einfach zu Hause herstellen lassen:
– Wasser mit Leinsamen: Leinsamen sind optimale Helfer wenn es darum geht, die Schleimhäute gut zu schützen und können daher durchaus gegen Halsweh helfen. Auf einen Teelöffel der Samen kommen 150 ml kaltes Wasser. Diese Mischung sollte eine halbe Stunde ziehen, bevor sie abgeseiht wird. Anschließend wird damit gegurgelt. Am besten ist es, das Gurgeln am Morgen und am Abend durchzuführen.
– Salzwasser: Nicht unbedingt ein angenehmes Hausmittel aber dennoch eines, das wirklich helfen kann, ist das Salzwasser. Dafür werden drei Teelöffel Salz mit warmem Wasser übergossen. Das Salz muss sich aufgelöst haben, dann kann damit gegurgelt werden und das am besten mehrmals pro Tag. Die Mischung wirkt besonders gut gegen Viren und gegen Bakterien.
2. Quarkwickel als praktischer Helfer
Mit ein klein wenig Aufwand verbunden aber eine sehr gute Sache, wenn man mal wieder denkt: „Ich habe Halsschmerzen“, ist der Quarkwickel. Das Hausmittel hat eine sehr lange Tradition und das vor allem auch deshalb, weil es sich schon in vielen Fällen bewährt hat und nicht nur gegen Halsweh eingesetzt werden kann.
Um einen guten Quarkwickel zu machen, braucht es 250 Gramm kalten Quark, der auf ein Tuch aus Leinen gegeben wird. Die Seite mit dem Quark wird dann auf den Hals gelegt und es kommt noch einmal ein trockenes Tuch rundherum.
Der Quarkwickel bleibt so lange auf der Haut, bis der Quark komplett trocken ist, dann kann dieser wieder entfernt werden. Wer sich den Aufwand mit dem Quark sparen möchte, der kann auch zu frischem Zitronensaft greifen und diesen auf den Stoff geben.
Video: Quarkwickel
3. Viel Flüssigkeit einnehmen
Auch wenn es gerade bei Schluckbeschwerden meist sehr unangenehm ist, etwas zu trinken, so sollte dies dennoch forciert werden. Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig, damit die Schleimhäute feucht bleiben und die Schmerzen gelindert werden. Pro Tag sollten wenigstens 2 Liter Flüssigkeit getrunken werden, am besten Tee oder auch Wasser.
Wer gleich zwei Hausmittel miteinander kombinieren möchte, der trinkt frisch aufgegossenen Salbeitee, denn dieser beruhigt den Hals und kann die Entzündung lindern. Salbeiblätter gibt es getrocknet in der Apotheke. Hier werden ein paar Blätter mit heißem Wasser übergossen und wer mag, der macht sich noch einen Löffel Honig in den Tee.
4. Viel Ruhe
Natürlich ist es nicht ganz so einfach, diesen Tipp zu befolgen, aber Halsschmerzen sind ein Zeichen dafür, dass der Körper geschwächt ist und Ruhe braucht. Daher ist ein sehr bewährtes Hausmittel, dem Körper diese Ruhe auch wirklich zu gönnen und es sich auf dem Sofa mit Tee und einem Quarkwickel gemütlich zu machen.
Dabei sollte der Hals, soweit es geht, warm eingepackt werden, wenn er gerade keinen Wickel bekommt, denn so kann er sich am besten erholen.
5. Zwiebelsaft einnehmen
Fast schon ein Allheilmittel ist der Zwiebelsaft, denn dieser kann auch bei Halsschmerzen eingesetzt werden. Der Saft selbst lässt sich relativ leicht herstellen. Zwei mittelgroße Zwiebeln werden erst geschält und dann zerkleinert. Sie kommen in eine Schüssel und werden mit zwei Esslöffel Zucker angereichert.
Die Mischung wird dann verrührt, abgedeckt und schließlich für mindestens zwei Stunden ruhen gelassen. Es bildet sich eine Flüssigkeit, die in ihrer Konsistenz an Sirup erinnert und nun einfach gelöffelt werden kann. Wer möchte, der streckt den Sirup mit Wasser, so lässt er sich trinken.
Statt Zucker kann durchaus auch Honig zum Einsatz kommen, dieser hat eine antibakterielle Wirkung und beruhigt den Hals noch zusätzlich. Dafür sorgen die Flavone sowie die Polyphenole, die in Honig enthalten sind.
Die Halsschmerzen beobachten
Hausmittel gegen Halsweh sind eine gute Sache, wenn sie denn auch helfen. Sie brauchen ihre Zeit, um zu wirken, wenn jedoch absehbar ist, dass die Halsschmerzen nicht weniger werden, dann sollte der Arzt konsultiert werden. Er wird überprüfen, woher die Schmerzen kommen, ob ein Infekt vorliegt und ob an dieser Stelle doch mit Medikamenten gegen die Beschwerden vorgegangen werden sollte.
Zudem ist es möglich, die Hausmittel mit speziellen Medikamenten zu kombinieren und so die Wirkung zu unterstützen. Nicht selten gehen die Halsschmerzen dann deutlich schneller weg und schon bald sind die Schluckbeschwerden und die Heiserkeit vergessen.
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Bildnachweis:©Fotolia Titelbild:Heticia#01 Printemps