Iris: Farbakzent für jeden Garten

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Wer glaubt, dass die Schwertlilie zu den Lilien gehört, irrt. Erst in ihrem alternativem Namen stimmt dann die Gattungsbezeichnung. Doch ob man sie nun Schwertlilie oder Iris nennen möchte, eines bleibt klar: Als Zierpflanze gehört sie eigentlich in jeden Garten.

Steckbrief der Iris

Herkunft

In der Natur sind die zahlreichen Schwertlilien auf der nördlichen Welthalbkugel zu bestaunen. Ihr Heimatsgebiet erstreckt sich über die westlichen und zentrale Teile Asiens. Etwa ein Fünftel der rund 300 Irisarten stammen ursprünglich aus China. Darunter sind auch die Dach-Schwertlilie (Iris tectorum) und die Wilson-Schwerlilie (Iris wilsonii). Aber auch Afghanistan stellt viele schöne Vertreter wie die Iris afghanica, Iris aitchisonii und Iris baldshuanica.

Inzwischen haben weitere Länder wie die USA und England eigene Züchtungsformen. Diese finden vor allem in Gärten als Zierpflanze Verwendung. Besonders häufig handelt es sich dabei um die Bart-Iris.

Merkmale

Die Gattung der Schwertlilien Iris existiert in verschiedenen Wuchshöhen und Farben. Je nach Untergattung und Art finden sich Unterschiede. Zusammengenommen sieht man ihnen dennoch die Verwandtschaft an. So haben Irispflanzen ein Rhizom oder eine Knolle aus der Blätter sprießen. Diese machen die Pflanzen winterhart und lassen sie für mehrere Jahre überdauern. Folgend ein paar Hinweise wie man die Irisarten zwischen den anderen blühenden Schönheiten erkennen kann.

So wundervolle Farben gibt es bei der Iris (Foto: Adobe Stock-mitsuru yamadaEyeEm_)

So wundervolle Farben gibt es bei der Iris (Foto: Adobe Stock-mitsuru yamadaEyeEm_)

 

Wuchs

Iris stechen mit ihren Blättern gegenüber anderen Zierpflanzen hervor. Nach einigen Jahren formen sie einen kreisförmigen Strauch, der in der Mitte kahl bleibt. Je nach Art stehen die Pflanzen 10 bis 120 Zentimeter hoch. Dabei ist zu beachten, dass sie während der Blütezeit an Höhe gewinnen. Der blütenbildende Stängel ragt über die regulären Blätter hinaus und kann so 50 Prozent der eigentlichen Wuchshöhe hinzufügen. Bei einer Staude von 80 Zentimetern würde dies in Blüte eine Höhe von 120 Zentimetern bedeuten.

Blätter

Von der Knolle oder dem Rhizom abgehend, stehen die Blätter beinahe senkrecht zum Himmel. Ihren Namen verdanken die Schwertlinien verdanken ihren Blättern. Denn diese wachsen lang, stabil und fächerförmig. Neue Blätter formen sich dabei im Fächer, während ältere von der Blattspitze aus verwelken. Als ganzes genommen wirkt ein Strauch wie eine Ansammlung von aus dem Boden ragenden Schwerter. Die Blätterfarbe ist Arten abhängig und reicht von einem hellen über ein gräuliches Grün bis ins Blaue.

Blüten

Bei den Blüten der Iris kommt alles in Dreiern. Ausgenommen davon ist die Fortpflanzung. Denn diese kann die Pflanze durch die Zwitternatur mit etwas Hilfe von Hummeln selbst durchführen. Jede Blüte besteht aus drei Blumen. Diese haben je ein aufrecht stehendes Blatt, das sogenannte Dom, und ein Hängeblatt. Die Blütezeit ist abhängig von der Art und dem Standort der individuellen Pflanze. Ein schattiger Platz verzögert die Blüte. Grundsätzlich blühen die Iris zwischen April und Juli. Abgesehen von der hybrid-Variante Again and Again blühen Schwertlilien nur ein mal pro Jahr.

Die Irisblüte ist in Farbenreichtum kaum zu übertreffen. (Foto: Adobe Stock-Volodymyr)

Die Irisblüte ist in Farbenreichtum kaum zu übertreffen. (Foto: Adobe Stock-Volodymyr)

Die Irisblüte ist in Farbenreichtum kaum zu übertreffen. Von strahlendem Weis bis zu fast Schwarz ist alles dabei. Besonders beliebt sind verschiedenen Blautöne. Inzwischen finden sich jedoch auch mehrfarbige Schwertlilien auf dem Markt. Bei diesen unterscheiden sich in der Regel die Hängeblätter von dem Dom. Professionelle wie Hobbygärtner versuchen sich stets an neuen Züchtungen und erschaffen dadurch neue Farben und Farbkombinationen. Sie bedienen sich manchmal der Kreuzung von verschiedenen Arten. Auf diese Weise entstand auch die Bart-Iris. Auch deshalb fällt eine offizielle Unterteilung der Arten in Sorten schwer. Dennoch sind die Iris anhand von Namen wie Changing Times oder Jurassic Park in ihrer Farbe und Wuchshöhe gut zu unterscheiden.

Einige besondere Änderung durch Züchtung betreffen den Duft. Daher kann die Iris auch nach Citrus oder nach Vanille duften.

Iris im Garten: worauf zu achten ist

Der Artenreichtum der Iris bedeutet, dass für jeden Garten etwas dabei ist. Der erste Schritt ist also zu bestimmen, welche Art zum eignen Grundstück passt und wo diese gepflanzt werden soll.

Boden und Standort

Iris in Kübeln zu kultivieren ist theoretisch möglich, jedoch grundsätzlich nicht empfohlen. Denn so richtig wohl scheint die Staude sich eingepfercht nicht zu fühlen. Sie zeigt dies mit einer geringeren oder gar ausfallenden Blüte. Abgesehen davon ist die Iris eigentlich eher anspruchslos. Besonders niedrige Arten können sogar in den Steingarten ziehen. Von daher lohnt es sich immer das Gewächs auszusiedeln.

Die meisten Arten fühlen sich wohl in einem mäßig trocken bis leicht feuchtem Boden. Besonders gut eignet sich deswegen eine lockere, gut durchlässige Erde. Ist diese im eigenen Beet nicht zu finden, kann Sand oder Lehm beigemischt werden. Grundsätzlich bevorzugen Iris es auch eher kalkhaltig als sauer.

Schwertlilien sind gerne sonnig bis lichtschattig untergebracht. Sechs bis acht Stunden Sonne pro Tag ist ideal. Zusätzlich sollte die Staude vor dem Wind geschützt werden.

Entscheidet man sich für eine Art der Wieseniris, so ändern sich die Anforderungen. Das Gewächs kommt in kalkhaltigem Boden zurecht, profitiert allerdings von einem säuerlichen. Der Boden sollte frisch oder feucht sein, dabei jedoch eher nährstoffarm. Auch die Wiesenriris gedeiht am Besten an einem Sonnenplätzchen.

Die Sumpfiris mag es sumpfig bis nass. Sie kann auch direkt in oder um ein Gewässer gepflanzt werden. Die Umgebung hätte sie gerne säuerlich.

Pflanzung

Bei der Pflanzung sind die unterschiedlichen Überdauerungsorgane zu beachten. Die Schwertlilie hat entweder ein Rhizom oder eine Knolle, die häufig fälschlich Zwiebel genannt wird. Je nach Organ und Art hat die Iris verschiedene Ansprüche an den Boden. Es lohnt sich diese durch Zugabe von unter anderem Kompost, Erde oder Sand anzupassen. Möchte man mehrere Iris pflanzen, sollte man die Pflanzenabstände im Blick haben. Je nach Art sollten diese 25 bis 40 Zentimeter betragen, um ein Ineinander- oder Zusammenwachsen der individuellen Stauden zu verhindern.

Die Zwiebeliris wird idealerweise am Sommerende oder Herbstanfang ausgepflanzt. (Foto: Adobe Stock- lms_lms)

Die Zwiebeliris wird idealerweise am Sommerende oder Herbstanfang ausgepflanzt. (Foto: Adobe Stock- lms_lms)

 

Iris mit Knolle

Die Zwiebeliris wird idealerweise am Sommerende oder Herbstanfang ausgepflanzt. Nach dem Zeitraum von September bis Oktober ist eine Pflanzung auch noch im November oder im März möglich. Entschließt man sich bis zum Spätsommer oder Frühling zu warten, dann sollte die Zwiebel bis dahin kühl und trocken gelagert werden. Schwertlilien werden abhängig von ihrer Knollengröße unterschiedlich tief eingesetzt. In 5 bis 10 Zentimeter tiefe Mulden wird zunächst je nach Bodenbeschaffenheit etwas Sand gegeben. Auch ein Düngen mit Hornmehl ist an dieser Stelle möglich. Von frischem Mist oder Kunstdünger ist jedoch abzusehen. Sowie das Loch fertig vorbereitet ist, gibt man die Knolle hinein und drückt nach Zuschütten die Erde leicht an. Abschließend genießt die Zwiebeliris gerne noch einen guten Schluck Wasser.

Iris mit Rhizom

Das Vorgehen bei Schwertlilien mit Rhizom ist anders. Das Einpflanzen erfolgt Arten abhängig nach der Blüte. Wichtig ist ein lockerer, kompostreicher Boden, der zu einer flachen Mulde ausgehoben wird. In der nähren Umgebung sollten Bodenhindernisse wie Steine, Unkraut und Wurzeln entfernt werden. Beim Positionieren der Pflanze orientiert man sich an den Blättern und dem Rhizom. Die Blätter sollten vertikal nach oben zeigen und das Rhizom nahe der Oberfläche liegen. Je nach Klima und Standort kann ein Drittel des Rhizoms frei liegen oder unter bis zu zwei Zentimetern Erde vergraben sein. Vor dem Einpflanzen sollten die Wurzeln ausgefächert auf eine Handbreite getrimmt werden. Sowie die Position der Pflanze stimmt, gehört die Erde kräftig angedrückt und nur ein wenig bewässert.

Sumpfschwertlilie

Die Sumpfschwertlilie mag ihre Wurzeln nass. Entweder im Juli bis September oder im April bis Mai sollte sie in Wassernähe oder im Wasser selbst gepflanzt werden. Die Wassertiefe sollte dabei zwischen 10 und 20 Zentimetern betragen. Die Bepflanzung erfolgt ähnlich anderer Teichpflanzen in einem Pflanzenkorb für Teiche. In der Erde überlebt die Sumpfschwerlilie nur bei sehr guter Bewässerung.

Pflege

Die Irisstauden sind pflegeleicht und für Krankheiten unanfällig. Das größte Risiko bei Rhizomiris ist Staunässe, die schnell zur Fäulnis führen kann. Daher gilt es die Iris lieber einmal weniger zu gießen als einmal zu viel. Auch bei dem Düngen zeigt sie sich anspruchsgering. Ein Düngen im März vor dem Aufblühen ist für die Pflanzengesundheit ausreichend. Um die prächtigen Blüten über ihre Lebenszeit hinweg zu behalten, sollten die Rhizome jedoch alle paar Jahre geteilt werden. Auch ein Zurücktrimmen des Blütenstängels nach der Blüte hilft der Pflanzengesundheit.

Die Schwertlilien können sich sexuelle wie asexuell vermehren. (Foto: Adobe Stock-all2014)

Die Schwertlilien können sich sexuelle wie asexuell vermehren. (Foto: Adobe Stock-all2014)

 

Vermehrung

Die Schwertlilien können sich sexuelle wie asexuell vermehren.

Wenn die Blüte durch Hummeln oder manuell per Hand bestäubt ist, bildet sich eine Kapselfrucht mit Samen aus. Diese können dann eingepflanzt und großgezogen werden. Nach zwei bis drei Jahren führt die neue Pflanze dann Blüten.

Möchte eine sofortige Blüte erzieht werden, dann kann die Staude asexuell vermehrt werden. Bei den Rhizomen gehört dies sogar zur Pflanzenpflege dazu, um die Blütenfreudigkeit zu wahren. Dazu kann mit einer Grabgabel die Staude vorsichtig ausgehoben werden. Anschließend werden die Rhizome in etwa 10 Zentimeter große Teile geschnitten. Jeder Teil muss Blätter und Wurzeln haben, um wieder austreiben zu können. Die so gewonnen Ableger können dann anderorts eingepflanzt werden.

Winterhärte

Die Winterhärte meistert die Schwertlinie mit Bestnoten. Einige Arten profitieren jedoch von etwas Unterstützung. So lohnt es sich die Blütenstängel auf 10 cm über dem Rhizom zurück zu schneiden und die Iris mit einer natürlichen Schutzschicht aus Laub, Reisig oder Stroh zu bedecken.

Verwendung

Das im Rhizom enthaltene ätherische Öl wurde in der Antike Weinen zum Würzen beigesetzt . Als Veilchenwurzel fand die Iris ab dem Mittelalter vielerlei Anwendung. Beispielsweise wurden aus dem Saft des Rhizoms der blauen Schwertlilie zusammen mit Honig Arzneien hergestellt. Ähnlich wurde vor zweihundert Jahren die Florentinische Schwertlilie zu Brechmittel weiterverarbeitet.

Noch heute findet man die Iris in Verwendung. Sie dient als Geschmackszusatz für Liköre, Weine und Tabak. Im Make-up kommt sie als Bindemittel vor und in der Parfümerie erkennt man die Schwertlilie am Veilchenduft. Medizinisch hat sie heute kein Wichtigkeit mehr. Nur in Omas alten Hausmitteln ist sie noch als natürliches Hilfsmittel für zahnende Babys empfohlen.

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