Es gilt, ein klebriges Lenkrad zu reinigen? Du willst ein abgegriffenes Lenkrad reparieren? Ob Schönheitspflege oder dringend nötige Reparatur: Manchmal ist es einfach unumgänglich, das Lederlenkrad richtig reinigen zu lassen. Oder es einfach selbst zu pflegen, sodass es wie neu erscheint! Mit den folgenden Tipps ist das kinderleicht und lässt das Lenkrad in seinem früheren Glanz erstrahlen. Damit wird der Fahrspaß gleich wieder um ein Vielfaches erhöht.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Wann solltest du das Lenkrad richtig reinigen?
Ehe es darum gehen soll, wie du ein Lenkrad richtig reinigen kannst, soll erst einmal geklärt werden, wann eine solche Großreinigung überhaupt nötig ist. Grundsätzlich gilt: Die Reinigung steht an, sobald die Fahrsicherheit nicht mehr gegeben ist. Ein klebriges Lenkrad oder eines, das rutschig ist, stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Schnell gleitet es aus der Hand und der Wagen gerät aus der Spur.
Gerade bei Lenkrädern aus Kunststoff kann das im Sommer häufiger der Fall sein! Bei einem Lederlenkrad sieht das allerdings anders aus. Das hierfür verwendete Leder besitzt Poren, die wiederum Feuchtigkeit aus der Luft oder auch den Schweiß der Hände aufnehmen. Für eine gewisse Zeit kann das Lederlenkrad daher trotz Verschmutzung ausreichenden Halt für die Hände bieten.
Doch früher oder später – meist nach ein paar Monaten der Nutzung – haben sich Feuchtigkeit, Fette (vom Leder selbst und von der Haut des Fahrers) zu einer unschönen Mischung vereinigt. Diese lässt das Leder speckig, fleckig und unangenehm zu greifen werden. Jetzt solltest du das Lederlenkrad richtig reinigen!
Wer ein Cabrio fährt, wird es schnell mit dem umgekehrten Fall zu tun bekommen: Das Leder trocknet durch die Sonneneinstrahlung rascher aus, was übrigens auch für die Ledersitze gilt. Schnell kann es brüchig werden, wird hart und zeigt Risse. Um das zu vermeiden, ist eine angemessene Lederpflege wichtig. Diese beinhaltet nicht nur, dass Sie Sitze und Lederlenkrad richtig reinigen, sondern auch rückfettende Maßnahmen.
Lederlenkrad richtig reinigen: Darauf solltest du achten
Lenkräder sind nicht immer gleich und können aus verschiedenen Materialien bestehen.
Diese wiederum haben unterschiedliche Ansprüche an die Pflege, wie diese Übersicht zeigt:
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Mikrofaser-Lenkräder
Solche Lenkräder sind weich und griffig, rutschen nicht und sowohl bei Wärme als auch bei Kälte angenehm zu halten. Sie können einfach mit einem Lappen und milder Seifenlauge abgewaschen werden. Gegen tiefsitzende Verschmutzungen helfen spezielle Tiefenreiniger. Zeigen sich erste Abnutzungserscheinungen (Pilling), können diese vorsichtig mit einer Nagelschere entfernt werden.
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Lenkräder aus weichem Kunststoff
Weiche Kunststoffe und Gummi sind ebenfalls griffig, schnell nehmen sie aber Verschmutzungen an. Wer nun ein klebriges Lenkrad reinigen möchte, sollte ebenfalls mit warmer Seifenlauge und einem Mikrofasertuch arbeiten. Keine scharfen oder chemischen Reiniger verwenden, sie greifen die Oberfläche an und lassen das Lenkrad noch schneller klebrig werden.
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Lederlenkrad
Das Lederlenkrad ist bei Wärme und Kälte angenehm, wird nicht klebrig und vermittelt einfach ein gutes Fahrgefühl. Es lässt sich mit Hausmitteln pflegen, wozu Pflanzenöle, Hautcreme und Wachs gehören. Doch hierbei ist Vorsicht geboten, denn schnell wird Leder „überpflegt“ und dann erst recht speckig.
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Lenkräder aus Kunstleder
Hier ist nur die Oberfläche lederähnlich, weder die Haptik noch die Langlebigkeit sind mit Leder vergleichbar. Kunstleder ist empfindlich und sollte auch bei der täglichen Verwendung sorgsam behandelt werden. Es greift sich schnell ab und sieht rasch verschlissen aus. Außerdem kann die Oberfläche Risse aufweisen oder gar regelrecht abblättern. Ein Fetten dieser Lenkräder beschleunigt den Verschleiß noch.
So lässt sich ein klebriges Lenkrad reinigen
Vor allem Lenkräder aus Kunststoff oder Kunstleder werden rasch klebrig. Schweiß, Feuchtigkeit aus der Luft und Schmutz sowie Hautfett verbinden sich zu einer Mischung, die sich auf der gesamten Oberfläche verteilt. Um diese klebrige Schicht wieder entfernen zu können, braucht es nur einen Lappen und warme Seifenlauge. Auch mit in Wasser aufgelöster Gallseife lässt sich der Schmierfilm auf der Oberfläche des Lenkrads gut entfernen. Sehr hilfreich kann ein Mikrofasertuch sein. Diese speziellen Fasern nehmen den Schmutz auf und haben eine leichte Abriebwirkung.
Um schnell für die nötige Reinheit zu sorgen, kann auch auf Feuchttücher für Babys zurückgegriffen werden. Diese sind durchaus praktisch, können sie doch direkt nach dem Entnehmen aus der Verpackung verwendet werden. Sie entfernen zuverlässig den Schmutz auf dem Lenkrad und hinterlassen einen angenehmen Duft. Wer diesen nicht mag, sollte Mikrofaser-Lenkräder bzw. die Bezüge der Lenkräder nicht damit reinigen, denn der Pflegewirkstoff dringt in die Fasern ein und verbreitet den Geruch für längere Zeit.
So entfettest du das Lenkrad richtig
Dein Lenkrad fasst sich fettig an? Dieses Problem entsteht vor allem bei Lederlenkrädern, die zu stark oder zu selten gereinigt und gepflegt wurden, sowie bei Lenkrädern aus Kunstmaterialien. Diese bilden an der Oberfläche eine Schicht, die fettig und rutschig wird und damit sogar zur Gefahr werden kann. Je nach Material muss das Problem nun unterschiedlich angegangen werden. Mit einer milden Seifenlauge kannst du zwar nicht das Lederlenkrad richtig reinigen, wohl aber das Lenkrad aus Kunststoff oder Gummi.
Die glatte Oberfläche wird mithilfe eines Läppchens oder eines Mikrofasertuchs gesäubert. Für Leder gibt es spezielle Lederseifen, die das überschüssige Fett entfernen. Wichtig: Nach der Entfettung ist es nötig, das Leder wieder mit ausreichend Fett zu versorgen, damit es nicht brüchig oder rissig wird. Lederseifen können als Kombiprodukt verwendet werden, das eine rückfettende Wirkung mitbringt. Es ist aber auch möglich, Lederfett oder ein Hausmittel nach der Entfettung aufzutragen.
So reparierst du ein abgegriffenes Lenkrad
Durch mechanische Belastungen und Reibung wirkt ein Lenkrad schnell abgegriffen. Sofern keine Löcher im Material vorhanden sind, ist es möglich, das Lenkrad wieder aufzuarbeiten. Dafür sind mehrere Schritte nötig. Zuerst erfolgt die Reinigung mit den bereits genannten Mitteln. Die betroffenen Stellen, die leicht abgewetzt erscheinen, können dann mit einem feinen Schleifpapier bearbeitet werden, sodass sie oberflächlich angeraut sind. Danach kannst du diese Stellen mit der passenden Farbe färben.
Kleinere Defekte können bei einem Lenkrad aus Kunststoff mit einer speziellen Spachtelmasse ausgeglichen werden. Diese wird danach geschliffen („Smart Repair“) und neu gefärbt. Bei einem Lederlenkrad ist die Aufarbeitung kaum möglich, wenn das Leder bereits Löcher oder tiefe Risse zeigt. Dann ist das Neubeziehen angesagt, was allerdings recht kostenintensiv ist. Dafür lassen sich aber individuelle Vorstellungen umsetzen, was besonders bei Oldtimern oder sehr hochwertigen Fahrzeugen durchaus ein wichtiger Aspekt sein dürfte. Nachteil: Wird das Lederlenkrad beim Sattler neu bezogen, kann es für mindestens eine Woche nicht genutzt werden.
Wie entferne ich einzelne Flecken auf dem Lenkrad?
Viele Lenkräder weisen Flecken auf: Vielleicht hat der Fahrer etwas gegessen und fettige Finger gehabt? Vielleicht ist auch bei der Autoreparatur und der anschließenden Probefahrt etwas Fett oder Motoröl an das Lenkrad gelangt? Auch bei diesen Problemfällen gilt: Bei einem Lederlenkrad bloß keine scharfen Reiniger verwenden!
Auch spezielle Fleckenentferner, wie sie für Bekleidung erhältlich sind, sind eine denkbar schlechte Wahl. Eine Möglichkeit besteht darin, das gesamte Lenkrad zu reinigen und neu zu fetten. Mit Glück sind die Flecken nicht mehr auffällig, weil das gesamte Leder durch das Fetten etwas nachdunkelt.
Auch mit dem guten Hausmittel Essig sollte nicht versucht werden, das Leder an der betroffenen Stelle zu bleichen. Zum einen zieht Essig ins Leder ein und verbreitet über eine längere Zeit einen nicht zwingend angenehmen Geruch. Zum anderen kann Essig das Leder je nach Konzentration der Essigsäure angreifen. Zur Reinigung des gesamten Lenkrads ist verdünnter Essig jedoch geeignet, nur eben nicht zum Bleichen einzelner Stellen. Das gilt im Übrigen auch für Zitronensäure.
Mit diesen Hausmitteln kannst du das Lederlenkrad richtig reinigen
Du willst dein Lederlenkrad richtig reinigen? Dann solltest du in jedem Fall das Material genauer betrachten. Handelt es sich wirklich um echtes Leder oder doch um Kunstleder? Manche Verarbeitungen von Kunstleder sind wirklich gut und es ist auf den ersten Blick kaum erkennbar, dass es sich nicht um Echtleder handelt. Je nach Material unterscheidet sich die Pflege. Vereinfacht gesagt: Zu jedem Material gibt es die passende Pflegeempfehlung!
Wenn du ein Lederlenkrad richtig reinigen und pflegen möchtest, helfen die folgenden Hausmittel weiter und sind in der Regel in jedem Haushalt vorhanden:
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Essig
Essig sollte 1:1 mit Wasser verdünnt werden und ist für die Reinigung des Lederlenkrads perfekt geeignet. Bitte keine pure Essigsäure auf eine einzelne Stelle tropfen! Bei richtiger Anwendung reinigt Essigwasser das Leder schnell und einfach und kann sogar zur Bekämpfung von Bakterien verwendet werden. Der enthaltene Essig verdunstet rasch. Wichtig: Wenn mit Wasser gereinigt wird, sollte das Leder unbedingt eine Rückfettung bekommen, da es ansonsten rasch brüchig wird.
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Spülmittel und Kernseife
Kernseife, Gallseife oder Spülmittel werden in Wasser aufgelöst und können zur Reinigung des Lenkrads verwendet werden. Für Lenkräder aus Kunststoff sind diese Mittel geeignet. Wer ein Lederlenkrad richtig reinigen möchte, wird aber kaum auf Wasser setzen. Lederseife ist die bessere Wahl, wenn es um die Entfettung geht, denn Wasser macht Leder trocken und rissig. Bleiben Rückstände der Seife auf dem Leder zurück, kann sich hier in Verbindung mit Feuchtigkeit ein schmieriger Film bilden, der das Lenkrad rutschig werden lässt.
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Hautcreme
Viele Besitzer von Lederlenkrädern schwören auf Hautcreme oder Pflegelotion, wenn sie eine Grundreinigung vornehmen. Allerdings machen diese Mittel das Leder dunkler, es kann zudem leicht fettig und fleckig wirken. Wer sich für die Anwendung dieses Hausmittels entscheidet, sollte auf eine gute Verteilung der Cremes und Lotionen achten, sodass der Nachdunkelungseffekt gleichmäßig ist.
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Schuhcreme
Schuhcreme ist ein wunderbares Hausmittel und kann auch zum Nachfärben des Leders verwendet werden. Allerdings kann der Geruch sehr intensiv sein.
Fazit: So kannst du dein Lederlenkrad richtig reinigen
Willst du das Lederlenkrad richtig reinigen, stehen verschiedene Hausmittel zur Wahl. Wichtig ist generell, auf Wasser zu verzichten, wenn es sich um Echtleder handelt. Kunstleder und Kunststoffe können jedoch mit einer milden Seifenlauge und einem Tuch gereinigt werden. Leder sollte nach der Reinigung mit speziellen Lederseifen eine Rückfettung erhalten, damit es weich und flexibel bleibt. Schäden hingegen können nicht selbst behoben werden, hier hilft oft nur noch das Neubeziehen des Lenkrads.