Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, dass sich der Haushalt doch von allein erledige, dass alles aufgeräumt ist und der Boden gewischt wird. Mit einer Putzfee ist das möglich. Und entgegen aller Vorurteile sind die Preise für diese Haushaltshilfe gar nicht so hoch wie befürchtet. Allerdings lässt die Qualität der Arbeit häufig zu wünschen übrig.
Was ist eine Putzfee und wer sucht sie?
Waren es früher nur Unternehmen, die eine eigene Putzkolonne für die Reinigung beschäftigten, geht der Trend hin zu privaten Haushalten. Viele beruflich stark eingespannte Menschen oder familiär belastete Leute wünschen sich die Hilfe einer Putzfee, die Ordnung in das Chaos bringt und für Sauberkeit sorgt. Die Putzfee kann eine gelernte Hauswirtschafterin sein – muss aber nicht zwingend eine Ausbildung vorweisen können. Viele Agenturen werben damit, dass sie nur Fachkräfte beschäftigen, allerdings ist es wichtig, vor der Beauftragung das Kleingedruckte zu lesen. In diesem wird laut Stiftung Warentest nicht selten darauf hingewiesen, dass die Qualifikationen der Putzkräfte von diesen selbst auf Anfrage nachgewiesen werden müssen. Dabei stellt sich dann allerdings häufig heraus, dass die beschriebenen Fähigkeiten und Fertigkeiten gar nicht vorhanden sind.
Die Putzfee führt im privaten Haushalt vereinbarte Reinigungsleistungen durch. Der Umfang der Arbeiten kann dabei variieren und vom bloßen Aufräumen und Staubsaugen über das Putzen der Fenster bis hin zu einer kompletten Großreinigung mit Tätigkeiten im Garten reichen. Wichtig ist, bereits bei der Anfrage die gewünschten Leistungen zu nennen, sodass seitens der Agentur die passenden Mitarbeiter verplant werden können.
Es gibt keine allgemeine Empfehlung, wann eine Putzfee benötigt wird und wann nicht. Wer zeitlich nicht in der Lage ist, seinen Haushalt angemessen zu führen, sollte über die Beauftragung einer Putzfrau nachdenken. Auch diejenigen, die sich mit den Haushaltsarbeiten so rein gar nicht anfreunden können, buchen besser eine Putzfee. Immer häufiger fragen auch Familien nach einer solchen „Perle“ im Haushalt, die die wichtigsten Reinigungs- und Wäschearbeiten übernimmt und der Familie etwas Freiraum gewährt. Auch wenn die Putzfee nicht rund um die Uhr für Ordnung sorgt – wenn die groben Reinigungsleistungen wenigstens einmal in der Woche erbracht werden, hilft das in vielen Fällen schon enorm weiter.
Putzfee und Kindermädchen?
Die Putzfee ist eine echte Putzfrau mit Betonung auf dem Wortteil „Putz“. Sie ist kein Kindermädchen und in der Regel bestehen ihre Aufgaben auch nicht in der Beaufsichtigung der Kinder. Auch wenn die private Putzhilfe nicht selten in den Haushalten dafür sorgt, dass die Kinder pünktlich zur Schule oder in den Kindergarten kommen und die Eltern in diesem Punkt entlastet werden, so gehören diese Aufgaben doch üblicherweise nicht zu ihrem Tätigkeitsbereich. Wer das wünscht, muss eher nach einer Zugehfrau suchen, denn diese ist häufig Putzfrau und Kindermädchen in Personalunion. Außerdem können solche Perlen oft rund um die Uhr eingesetzt werden, das heißt, die Arbeitsstunden können auch über den Tag verteilt sein und müssen nicht am Stück absolviert werden.
Was kostet eine Putzfee?
Die Kosten für die Putzfee sind je nach Agentur und Leistungen, die gebucht werden, unterschiedlich. Die Kosten für eine Putzfee können daher stark differieren und reichen von acht bis 16 Euro. Maßgeblich an der Preisgestaltung ist auch die Qualifikation der Haushaltshilfe beteiligt. Ungelernte Reinigungskräfte bekommen meist nur ca. acht Euro in der Stunde, Hauswirtschaftsmeisterinnen hingegen bis zu 17 Euro pro Stunde. Wichtig: Der gesetzliche Mindestlohn gilt für diese Branche nicht, dennoch orientieren sich die meisten Agenturen an den diesbezüglichen Vorgaben. Ein Durchschnittslohn von zehn Euro in der Stunde ist üblich. Der Lohn darf auch nicht zu niedrig angesetzt werden und weniger als 2/3 des vergleichbaren Lohns aus Tarifverträgen der Branche betragen.
Meist wird ein Grundhalt gefordert, dazu kommen die verschiedenen Reinigungsleistungen. Ob eine Putzfee nun nur im Haus hilft oder auch im Garten eingesetzt wird, spielt bei der Preisgestaltung eine enorme Rolle. Diese preisliche Gestaltung ist für private Auftraggeber zumindest dann nur schwer nachzuvollziehen, wenn sie eine Agentur beauftragen. Diese fordern feste Preise und setzen diese eigenständig zusammen, ohne sie gegenüber den Auftraggebern aufzuschlüsseln.
Kann die Putzfee von der Steuer abgesetzt werden?
Bei den meisten Ausgaben für private Zwecke stellt sich die Frage, ob diese nicht steuerlich absetzbar sind. So auch bei der Putzfee – wenn diese doch nötig ist, um den Haushalt einigermaßen im Griff zu behalten, könnte es sich doch um eine nötige Mehrbelastung handeln? Eine außergewöhnliche Belastung wird dadurch definiert, dass sie einer anderen Person in der gleichen Lebenslage nicht automatisch entstehen würde. Die Putzfee ist keine absolute Notwendigkeit, die Kosten können aber bei der Einkommenssteuer geltend gemacht werden.
Möglich ist es, bis zu 20 Prozent der Kosten anzusetzen, was vergleichbar ist mit dem Ansetzen von Handwerkerleistungen. Maximal können 510 Euro zurückgefordert werden. Wichtig: Die Putzfee muss dafür mindestens 850 Euro im Monat erhalten, also ein ganz normales Arbeitsverhältnis haben. Das gilt für den Minijob. Wenn die Putzfrau nun aber in Vollzeit tätig ist, können jährlich sogar bis zu 4000 Euro steuerlich geltend gemacht werden.
Positive und negative Erfahrungen mit der Putzfee
Viele Menschen haben es schon ausprobiert, privat eine Reinigungskraft zu beschäftigen. Nicht alle wurden damit glücklich, denn eine Putzfee bringt nicht nur Vorteile mit sich. Sie ist je nach Vereinbarung zwar nicht rund um die Uhr im Haushalt beschäftigt, allerdings ist sie viele Stunden in der Wohnung tätig. Das bedeutet zwangsläufig, dass sie einen umfangreichen Einblick in das Leben der Auftraggeber bekommt. Wenn jemand private Dinge erfährt, dann mit Sicherheit die Putzkraft! Das soll aber nicht davon abhalten, eine solche zu buchen, denn natürlich gibt es nicht nur schwarze Schafe in der Branche, die wichtige und persönliche Dinge nach außen tragen. Es ist daher wichtig, auf eine gestandene Agentur zu setzen, die zuverlässige, qualifizierte und vor allem diskrete Mitarbeiter beschäftigt.
Wer den Weg über eine Agentur scheut, kann natürlich auch privat nach einer Hilfe im Haushalt suchen. Allerdings ist hier erst recht nichts bekannt darüber, wie seriös und diskret diese Person ist. Es sei denn, es handelt sich um gute Bekannte oder einen Familienangehörigen. Auch Letztere darf als Putzkraft beschäftigt werden. Steuerlich absetzbar ist dieser Fall aber nur, wenn die Haushaltshilfe in einem eigenen Haushalt wohnt. Lebt der Familienangehörige hingegen in dem Haushalt, in dem er beschäftigt wird, gewährt das Finanzamt keinerlei steuerliche Begünstigung.
Die Vorteile einer Haushaltshilfe sind ebenfalls recht klar. So bekommt derjenige, der eine Putzfee beschäftigt, deutlich mehr Freiraum und kann sich auf die Dinge konzentrieren, die ihm wichtig sind. Je nach Aufwand für das Führen des Haushalts lassen sich ein bis zwei Stunden am Tag sicher besser nutzen als für das Reinigen von Küche und Bad! Durch die Putzhilfe werden zudem Leistungen erbracht, die der Haus- oder Wohnungseigentümer selbst eher seltener durchführen würde – man denke hier nur an das Putzen der Fenster oder an die Pflege des Gartens.
Die Putzkraft kann zudem in Seniorenhaushalten recht hilfreich sein – dort sorgt sie für Ordnung und hat einen Blick auf die Bewohner, die teilweise den ganzen Tag über allein sind. Allerdings ist dies natürlich wieder abhängig vom Umfang der gebuchten Leistungen und vor allem von der Zeit, die vereinbart wurde. Wenn die Putzhilfe nur einmal in der Woche zur Reinigung vor der Tür steht, taugt sie als „Kontrolle“ natürlich weniger, als wenn sie einmal am Tag für eine Stunde im Haushalt zugange ist.
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